Januar 2020… ein Blick zurück. Unser Sohn wird ein Jahr alt und uns stehen zwei Monate Elternzeit bevor. Seit über einem halben Jahr stecken wir in den Vorbereitungen für unseren 8-wöchigen Asienurlaub. Ich werde zum siebten Mal nach Asien reisen, für Danni ist es das dritte Mal. Wir sind also auch dementsprechend erfahren und wissen, was auf uns zukommt. Nur diesmal haben wir eine kleine Person mehr dabei, wodurch sich die Vorbereitungen anders gestalten als sonst.
Wir planen diesmal, nicht so viel durch die Gegend zu reisen, sondern länger an den einzelnen Orten zu verweilen, da die langen Transfers mit Kind und mehr Gepäck auch sehr anstrengend werden können. Auch überlassen wir weniger dem Zufall und suchen uns unsere Destinationen und Unterkünfte diesmal schon in Deutschland raus. Wir wählen uns vier Orte für acht Wochen aus: Singapur, Krabi, Koh Phangan und am Ende Bangkok. Im Groben und Ganzen ist es auch dabei geblieben, allerdings haben wir Singapur, Koh Phangan und Bangkok kurzfristig verkürzt und sind dafür fünf Wochen statt zehn Tage in Krabi geblieben. Warum das so war, könnt ihr in unseren Beitrag „Singapur – Stadt der Regeln und Quoten“ nachlesen.
Was packen wir für 2 Monate Asien ein?
Reisten wir in den vergangenen Jahren mit so wenig Gepäck wie möglich, wird es dieses Jahr deutlich mehr werden (hier ein Blick in unsere Packliste). Alleine für unseren Sohn Henri brauchen wir so viele Dinge wie für uns beide zusammen. Eine der wichtigen Fragen ist, wie wir Henri unterwegs und vor Ort transportieren. Zum Zeitpunkt der Abreise kann er noch nicht alleine laufen. Am wenigsten Platz braucht eine Trage oder ein Tragetuch. Das kann aber auf Dauer etwas anstrengend und belastend für den Rücken werden. Am bequemsten ist ein Kinderwagen oder Buggy, der allerdings auch viel Platz braucht. Bekommen wir den auch überall unter? Passt er ins Handgepäck im Flieger? Kommen wir mit dem Gewicht hin? Übersteht er den Transport schadlos? Nehmen wir einen mit oder kaufen einen günstigen vor Ort? Fragen über Fragen.
Auf der Kind- und Jugend-Messe in Köln lernt Danni die Firma Gesslein kennen und erzählt Geschäftsführerin Jeannine Merkl von unserer geplanten Asienreise mit Kind. Die Firma Gesslein hat gerade erst ihre neue Buggy-Serie Smiloo mit den Modellen Cuby, Happy und Happy+ auf den Markt gebracht und bietet uns eine Kooperation an. Wir bekommen eines der genannten Modelle gesponsert, um dieses auf unserer Reise ausgiebig zu testen. Als Gegenleistung berichten wir hier auf unserem Blog ausführlich und vor allem ehrlich über unsere Erfahrungen. Denn Erfahrungsberichte gibt es zu dem Zeitpunkt keine bis wenige, da sie eben brandneu sind.
Cuby oder Happy?
Nach langem Hin und Her entscheiden wir uns aus Platz- und Gewichtsgründen für das kleinste Modell, den Smiloo Cuby. Der Cuby wiegt 6,5 Kilogramm und ist zusammengeklappt nur 48x42x28 cm groß. Den kriegen wir so ins Handgepäck und nutzen ihn ausgeklappt auch mal als „Gepäckwagen“ für unseren Rucksack. Da wir unsicher sind, ob das die richtige Wahl war, lassen wir uns vor Abreise doch noch das mittlere Modell Smiloo Happy+ zuschicken, um zu sehen, ob wir doch besser diesen mitnehmen sollen. Leider ist die Transportsicherung bei diesem Modell defekt und auch bei einer Ersatzlieferung ist das Teil auf dieselbe Art und Weise defekt. Nach Rücksprache mit Gesslein, ist der Fehler bekannt und wurde zwischenzeitlich beseitigt. Da uns der Happy aber dann letztendlich doch zu groß war, bleiben wir schließlich beim Cuby.
Schnell aus- und zugeklappt: wir probieren es aus!
Sitzen und Liegen im Handumdrehen
Der erste Einsatz erfolgt noch am Flughafen Düsseldorf. Wir hatten den Buggy zunächst als Gepäckstück aufgegeben, aber dann doch zurück ins Handgepäck geholt, da wir Henri damit prima im Wartebereich herumkutschieren können. Zudem funktioniert der Buggy auch gut als Kindersitz, wenn man Henri füttern oder einfach mal absetzen möchte. Mit dem 5-Punkt-Sicherheitsgurt mit Schulterpolstern kann man das Kind auch prima sichern und durch die stufenlos verstellbare Rückenlehne in Liegeposition bringen für ein Nickerchen zwischendurch. Durch die hochklappbare Fußstütze verlängert sich die Liegefläche. Bei der Rückenlehne hätten wir uns gewünscht, dass man diese noch etwas senkrechter stellen könnte, als es tatsächlich möglich ist, so dass das Kind auch richtig aufrecht sitzen kann. Dafür gibt es ein nützliches Nackenhörnchen, um die Kopflage komfortabel zu stabilisieren.
Als es endlich losgeht, können wir mit dem Buggy bis zur Flugzeugtüre fahren, wo wir Henri dann auf den Arm nehmen, und den Cuby in wenigen Sekunden zusammenklappen und mit der Transportsicherung fixieren, so dass er locker in die oberen Gepäckfächer über unserem Sitz passt. Nach unserer Ankunft ist der Buggy ebenso schnell wieder auseinandergeklappt und fahrbereit. Das ist äußerst praktisch und hilfreich auf Flugreisen.
Klein aber fein: wahre Größe liegt im Detail
Dinge die man mit Kind immer dabei haben muss, wie z.B. Wickeltasche, Spielzeug, Fläschchen, Snacks, Kosmetikartikel, Wischtücher, Miniapotheke, Wechselkleidung, usw. kann man entweder in dem Fach unter dem Sitz oder im Gepäcknetz verstauen. Der Platz hierfür ist allerdings relativ beschränkt, was durch die geringe Größe des Cuby bedingt ist, aber mit etwas durchdachter Logistik bekommt man in der Regel alles Nötige unter.
Praktisch sind auch die schwenkbaren Vorderräder, die bei Bedarf auch festgestellt werden können. Dadurch ist der Cuby sehr wendig und leicht zu steuern. Die Räder selbst sind allerdings sehr klein, was ebenfalls ein Zugeständnis an die kompakte Größe des Buggys ist, wodurch Unebenheiten, Rillen im Boden, hohe Bürgersteige oder Kanten nicht ganz so leicht zu bewältigen sind. Das ist uns gerade in Thailand aufgefallen, wo man häufiger Unebenheiten und Kanten auf den Wegen hat.
Sinnvoll und sehr nützlich ist auch die Feststellbremse, mit der man die Räder der hinteren Achse blockieren kann. So ist man jederzeit sicher, dass der Cuby nicht auf unebenem Untergrund plötzlich davonrollt. Die Bremse lässt sich mit einer einfachen Fußbewegung schnell arretieren und wieder lösen.
Leider nicht so praktisch ist der Schiebegriff aus Lederimitat. Sowohl bei Konstruktion als auch beim Material sehen wir Verbesserungspotential. Wenn man den Buggy in einer normalen aufrechten Haltung bewegt, kommt man leider auch mit kleinen Füßen immer wieder an die Hinterräder. Das ist mir (Schuhgröße 41) leider immer wieder passiert. Wenn man etwas größer gewachsen ist als wir beide, wird man damit ständig Probleme haben. Das könnte verhindert werden, in dem man den Schiebegriff nur ein paar Zentimeter nach hinten versetzen könnte, was aber leider nicht möglich ist.
Durch das Lederimitat am Schiebegriff schwitzten auch die Hände bei dem heißen und schwülen Klima in Thailand sehr schnell und stark und wurde dadurch etwas rutschig. Hier wäre ein etwas saugfähigeres Material besser und sicherer im Handling. Auch das Kunststoffmaterial der Sitz-/Liegefläche scheint uns, das Schwitzen eher zu begünstigen. Das fiel uns aber bereits in Deutschland auf, weswegen wir aus einem alten Frotteehandtuch einen Überzug genäht hatten, der dem auch sehr gut entgegenwirkte.
Mein Fazit:
Zuletzt muss sich natürlich das Kind in dem Buggy wohl und sicher fühlen, und das war definitiv der Fall. Unser Sohn genoss auch längere Fahrten mit dem Smiloo Cuby, inklusive dem ein oder anderen Mittagsschläfchen. Wenn er mal nicht selbst drin saß, wurde der Buggy schnell Spielzeug zum Herumschieben umfunktioniert. Für Reisen, bei denen man wenig Platz hat und oft umsteigen und packen muss: Top!
Details des Gesslein Smiloo Cuby im Überblick:
- Kleines Kofferformat
- Transortsicherung
- Integriertes Nackenhörnchen
- Stufenlos verstellbare Rückenlehne
- Sichtfenster für zusätzliche Belüftung
- Feststellbremse
- Gepäcknetz
- Staufläche unter dem Sitz
- Schwenkbare Vorderräder mit Feststellfunktion
- 5-Punkt Sicherheitsgurt mit Schulterpolstern
- Schiebegriff und Spielbügel aus Lederimitat
- Hochklappbare Fußstütze
Vorteile:
- leicht, klein und wendig
- passt im Flugzeug ins Handgepäck
- kann schnell zusammen und auseinander geklappt werden
- Feststellbremse
Nachteile:
- man kommt oft mit den Füßen an die Räder beim Schieben
- Griff sehr schmal und nicht verstellbar
- Räder klein, daher nur für festen Untergrund geeignet
- Schwitzen an den Händen wegen Kunstleder am Griff
- vergleichsweise teuer
Danke an das Team von Gesslein für die offene und schöne Zusammenarbeit! Mit Freude haben wir den Smiloo Cuby getestet und ehrlich darüber geschrieben. Dabei hatten wir das Gefühl, an der Produktgestaltung tatsächlich mitwirken zu können.
2 Kommentare zu “Smiloo Cuby: ein Leichtgewicht auf Reisen”